Gewöhnlicher Andorn

(Marrubium vulgare)

Gewöhnlicher Andorn | Heilpflanze des Jahres 2018Es ist ein Glück, dass der Andorn zur Arzneipflanze des Jahres 2018 gewählt wurde. Er ist als Heilpflanze selbst bei Naturheilkundlern fast in Vergessenheit geraten, obwohl er bereits seit der Antike als Heiler hochgeschätzt wurde und bis weit ins Mittelalter zu den beliebtesten Arzneipflanzen zählte .
Er gehört zu der Familie der Lippenblütler, aus der viele andere bekannte Heilpflanzen, wie Melisse, Lavendel oder Salbei stammen. Zu Heilzwecken wird der weiße Andorn herangezogen, wodurch dieser auch den Beinamen gewöhnlicher Andorn erhalten hat. Ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum stammend, ist er heutzutage weltweit anzutreffen. Er ist ein recht unscheinbarer Vertreter, der keine hohen Ansprüche an seinen Standort stellt. So finden wir ihn auf eher nährstoffarmen, trockenen, lehmhaltigen Böden, wie beispielsweise auf Brachflächen und Bahndämmen. Der Andorn ist mehrjährig und erreicht Wuchshöhen von 20-80 cm. Seine runzeligen Blätter sind dicht graufilzig behaart. Die kleinen weißen Blüten entspringen aus den Blattachseln und erscheinen ab Anfang Juni. Die Blütezeit erstreckt sich bis Ende August. Die Pflanze ist aromatisch, aber auch ziemlich bitter, weswegen er in der Küche kaum verwendet wird. Neben den Bitterstoffen und den ätherischen Ölen steckt er noch voller weiterer Inhaltsstoffe, was ihn zu einer so wertvollen Heilpflanzen macht.
Da er die Produktion der Verdauungssäfte anregt, sollten wir ihn bei Appetitlosigkeit, bei Verdauungsbeschwerden mit Blähungen und Völlegefühl, sowie bei Gallenstörungen regelmäßig vor dem Essen als Tee genossen zu uns nehmen. Auch bei Durchfällen und Wurmbefall können wir selbstverständlich an den Andorn denken.
Ganz wunderbar hilft er bei festsitzendem Husten und bei länger bestehenden, sprich chronischen Bronchialkatarrhen. Auch bei Menstruationsbeschwerden und zur Förderung des Austriebs der Plazenta nach der Geburt leistet er seine wertvollen Dienste.
Relativ neu hingegen ist das Wissen um seine blutdrucksenkenden Eigenschaften- in der Naturheilpraxis sehen wir die Wirkung bei Bluthochdruck im Besonderen, wenn dieser mit unterdrücktem Ärger oder anderen unterdrückten Gefühlen im Zusammenhang steht. Neben der innerlichen Anwendung können wir uns ebenfalls seine wundheilungsfördernden Eigenschaften bei äußerlicher Anwendung zu nutze machen.
Der Andorn ist wie wir sehen ein echtes Multitalent, der es verdient erneut in unser Bewusstsein zu gelangen und Bestandteil des wissenschaftlichen Interesses zu werden.

Bitte bedenken sie bei der Selbstmedikation immer, dass auch ernsthaftere Ursachen hinter den obengenannten Beschwerden stecken können. Daher ist ein Besuch bei ihrem Heilpraktiker oder Arzt immer dann ratsam, wenn sich die Symptome nach wenigen Tagen der Selbstbehandlung nicht verbessern sollten.

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