Blutegeltherapie

Blutegeltherapie in der Anwendung Nach anfänglichen Vorbehalten, möchte ich die Blutegeltherapie heute nicht mehr in meiner täglichen Arbeit missen wollen. Es mutet manchmal seltsam an und für Außenstehende erscheint es gar mittelalterlich, Blutegel zu Heilzwecken zu verwenden, aber das Potenzial dieses alten Naturheilkundlichen Verfahrens erlebt heute selbst in schulmedizinischen Kreisen eine gewisse Renaissance. Durch Studien und Untersuchungen ist die wissenschaftliche Evidenzlage dazu in den letzten Jahren enorm gewachsen.

Wie wirkt die Blutegeltherapie?
Das Geheimnis des Erfolges der Behandlung mit Blutegeln liegt im Speichelsekret der Tiere. Aus der langen Geschichte der klinischen Praxis und modernen Laboruntersuchungen zur Heilwirkung der Blutegel wissen wir, dass hierbei das Blut- und Lymphstrom anregt wird. Durch die Durchblutungsförderung und es kommt zu einem Effekt, den wir als entstauend, blutreinigend und entgiftend beschreiben würden. Die Zufuhr von Sauerstoff in die Gewebe wird verbessert, Entzündungen werden gehemmt, das Immunsystem erfährt eine Regulation und der Blutdruck sinkt. Darüberhinaus wird die ''Durchlässigkeit'' des Bindegewebes gefördert (Spreading-Phänomen) und wirkt sogar antisklerotisch und antidepressiv. Über kutiviszerale Reflexe hat die Behandlung eine direkte Auswirkung auf die mit den Bissstellen verbundenen inneren Organe. Durch den Einfluss auf die Innenwand von Blutgefäßen und auf bestimmte Blutkörperchen kann einer „Blutverklumpung“ (Thrombose) vorgebeugt werden. Bestehende „Blutklümpchen“ können sich auflösen. Häufig wird nach der Egelbehandlung eine schmerzlindernde Wirkung beobachtet.
Jede Egelbehandlung ist ein kleiner Blutverlust,(die Saugmenge beträgt ca. 10-15 ml, die der Nachblutung ca. 10-25 ml.) der von unserem Körper mit einer angeregten Neubildung von Blut beantwortet wird. Daher gleicht die Wirkung die eines kleinen Aderlasses. Das Blut erfährt eine Verjüngung, was u.a. zu den teilsoben beschriebenen Wirkung führt.

Welche Beschwerden können mit Blutegeln behandelt werden?
In der Schulmedizin galt lange lediglich die Orchitis – sprich die Entzündung der Hoden – als eine der wenigen Indikationen wo die Blutegelbehandlung als das Mittel der Wahl galt. Aber das wurde und wird dieser Therapieform bei weitem nicht gerecht.
Es lassen sich ganz unterschiedliche Beschwerden damit behandeln. Zu den klassischen zählen u.a.:

–   Rheumatische Erkrankungen (z.B. Arthritis)
–   schmerzhafte Gelenkabnutzungen (z.B. Arthrose), Gicht
–   Tinnitus
–   chronische Nasennebenhöhlenentzündungen
–   Mittelohrentzündung
–   venöse Stauungen – wie Krampfaderleiden und Venenentzündungen
–   Hämorrhoiden
–   Orchitis

Darüber hinaus denken wir in der Praxis auch bei Rückenschmerzen, Blutergüsse, Blutgerinnsel, „Gefäßverkalkungen“(Artheriosklerose), Herzenge(Angina pectoris), bei Migräne und Kopfschmerzen, Entzündungen aller Art, sowie bei Wundheilungsstörungen, Furunkel, Zerrungen, Verstauchungen, Menstruationsbeschwerden, Bluthochdruck und weitere an die Behandlung mit Blutegeln.

Gibt es Situationen bei denen Blutegel nicht angewendet werden dürfen?
Auch wenn das Feld der möglichen Beschwerden recht groß ist, so ist auch die Blutegeltherapie keine Wundermedizin und kennt selbstverständlich ihre Grenzen. Wie alle Therapien, die Wirkungen auf uns Menschen ausüben, gibt es auch hier mögliche Nebenwirkungen und Zustände die das Setzen von Blutegeln verbieten. Zu nennen wäre hier die Einnahme starker Blutverdünnungsmittel z.B. Markumar.

Falls Sie weitere Fragen zur Behandlung, möglichen Nebenwirkungen oder Kontraindikationen haben sollten, so dürfen Sie sich gerne an mich wenden.

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