Sommerlinde / Winterlinde

(Tilia platyphyllos) / (Tilia cordata)

Linde | Heilpflanze des Jahres 2025Dieses Mal wurden gleich 2 Heilpflanzen gekürt – die Sommer- und die Winterlinde. Bäume als Heilpflanzen? Jawohl - Nicht nur die kleinen Kräuterlein, wie wir sie auf Wiesen und Wäldern vermuten, sondern auch einige der großen Pflanzen dienen uns Menschen zur Linderung und Heilung unserer Leiden.
Den Autofahrern ist die Linde häufig eher ein Ärgernis, und zwar wenn sich der „Tau“ absetzt und unter ihr alles ganz klebrig wird. In den Dörfern gab es früher hierzulande meist die sogenannte „Dorflinde“, häufig auch als Tanzlinde oder Gerichtslinde bezeichnet. Dies zeigt uns, das wir als Gemeinschaft mit diesem Baum kulturell intensiv verbunden waren. Unter der Linde traf man sich, feierte Feste, sprach miteinander, tanzte miteinander und unter ihr wurde auch im Mittelalter gericht gehalten und Recht gesprochen. Sie galt unseren Ahnen als heiliger Baum und Symbol der Gerechtigkeit. Heutzutage säumen die Linden vorallem unsere Straßen und Alleen, und zieren Grün- und Parkanlagen.
Die Linden gehören zu der Familie der Malvengewächse, was dem geschulten Phytotherapeuten gleich einen Hinweis auf mögliche Inhaltstoffe liefert. Die Sommerlinde blüht im Juni während die Blüten der Winterlinde sich „erst“ im Juli öffnen. Damit wird ihr der Beiname -Winter - eigentlich nicht wirklich gerecht. Beide Arten wachsen zu stattlichen Exemplaren mit Wuchshöhen von bis zu 30-40m heran und können bis zu 1000 Jahre alt werden!!! Die Heilwirkung der beiden Lindenarten unterscheiden sich kaum, da die Zusammensetzung ihrer Inhaltstoffe recht identisch ist. Ihre Blätter werden gelegentlich als Salat geschätzt, ihrer Blüten sind es jedoch, die wir zu Heilzwecken heranziehen – Flores Tiliae.
Traditionell wird der Lindenblütentee bei Erkältungen verwendet, er hilft uns dabei zu schwitzen aber vorallem sind es die in ihnen erhaltenen Schleimstoffe , die zur Linderung von Reizuständen wie Husten oder Entzündungen der Mund- und Bronchialschleimhäute, aber auch der Magen-und Darmschleimhaut beitragen. Aber nicht nur bei Reizungen unserer Häute, sondern sie wirkt auch unterstüzend bei Reizungen von Außen, sie beruhigt und besänftigt unser gereiztes Nervensystem und wirkt so stresslindernd. Eine abendliche Tasse Lindenblütentee hilft uns somit dabei nach einem anstrengenden Tag zur Ruhe zukommen. Die herzförmigen Blätter zeigen uns ihre Wirkung auf Herz-und Kreislauf – in der Praxis nutzen wir die Lindenblüten, den Blutdruck zu senken, Schleim zu lösen und Entzündungen zu hemmen. Die Linde ist sanft und behutsam und somit auch ihre Heilwirkung auf uns Menschen.

Aber wer von Ihnen hat aus einer handvoll Gänseblümchen schon einen Heiltee bereitet, um hartnäckige Hautleiden zu behandeln? Das kleine Blümchen gehört zur Familie der Korbblütler – ist also eine Schwester der Kamille, der Ringelblume oder auch des Löwenzahns – und gedeiht vor allem auf Rasenflächen, die regelmäßig gemäht werden. Ganz so, wie das auch bei Gänsewiesen der Fall war, und wodurch sie zu ihrem Namen kam. Aus der Wurzel entspringt im Frühjahr eine Blattrosette, und aus der Mitte entwickeln sich die weiß-rötlichen Blüten. Ihr lateinischer Name lautet Bellis perennis – was so viel bedeutet wie die ausdauernde Schönheit – und spielt darauf an, dass sie uns das ganze Jahr hindurch mit ihren schönen Blüten erfreut. Die Blütezeit reicht von Anfang März bis Ende November.
Das Gänseblümchen enthält eine Vielzahl von ausgezeichneten Inhaltsstoffen, darunter sind Saponine, Flavonoide, ätherische Öle, Schleimstoffe, Bitterstoffe und Kieselsäure.

In der Heilkunde verwenden wir die schleimlösende, entzündungswidrige und entkrampfende Kraft bei Husten, Asthma und Lungenentzündungen. Auch bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und Gicht kann das Gänseblümchen wertvolle Dienste leisten. Sowohl der aus ihr bereitete Tee als auch der aus ihr gepresste Frischsaft gilt als Blutreinigungsmittel und bringt den Stoffwechsel im Frühjahr in Schwung, weshalb wir sie gut gegen die Frühjahrsmüdigkeit einsetzen können. Dieser „Blutreinigungseffekt“ ist es auch weshalb sie als ausgesprochenes Hautmittel gilt. Bei unklaren Ausschlägen und Ekzemen, als auch bei Wunden können wir Umschläge oder Waschungen aus Gänseblümchenabsud machen. Neben ihren volkstümlichen Namen, wie Tausenschön, Massliebchen, Marienblümchen, Regenblümchen oder Peterblümchen wird sie auch in der Naturheilkunde gerne als „Arnika des Bauchraums“ bezeichnet. Sie heilt die innerlichen Wunden und wird daher bei chronischen Darmentzündungen und Blinddarmreizung erfolgreich eingesetzt.

Wir können ihre Kraft auch als Nahrung zu uns nehmen. Die jungen aus der Mitte gepflückten Blätter oder auch die Blüten lassen sich wunderbar zu einem Salat mischen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern schmeckt auch angenehm. Wer es etwas bitterer mag nimmt die bereits voll aufgeblühten Blütenköpfchen. Die Blütenknospen sind milder und wurden früher sogar sauer eingelegt und so als Kapernersatz verwendet.
Allzu oft treten wir recht unliebsam auf dem Gänseblümchen herum, aber vielleicht schätzen und achten wir es bei unserer nächsten Begegnung mehr, jetzt da wir wissen, welche Power in ihm steckt.

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